Rückblicke & Beiträge

Am 22.2. hat im nahezu überfüllten Lainerhof (zeitweilig war es schwierig, sich einen Sitzplatz zu ergattern) unser Faschings-Gschnas-Tanzabend eine Hochblüte erfahren. Auf unsere Ankündigung, dass Masken erwünscht sind, kamen 99% der Besucher verkleidet. Häufig gehen Hypothesen über Maskierungen davon aus, dass man mit einer Verkleidung in eine andere Identität schlüpfen will und mitunter eine neue Kompetenz ausprobierend erfahren will, die einem im wirklichen Leben fehlt bzw. von der man insgeheim träumt. Nicht so bei uns, denn es gab bei uns durchwegs realistisch anmutende Verkleidungen, die spiegelbildlich dem Alltagsleben ganz unterschiedlicher Sozialschichten entlehnt waren mit z.T. ausgefallenem Erscheinungsbild verbunden mit Einfallsreichtum, Witz, Kreativität und Farbenfröhlichkeit. So haben die Buntheit der Gewänder und die originellen Eigenkreationen (z.B. die kunstvolle Aufmachung von Viktor Leitgeb als Vogelhändler oder das edle Styling des Ehepaares Kogler) den Saal voller Lebendigkeit erstrahlen lassen. Was aber darüber hinaus als Strahlkraft auf den Saal und über die gesamte Veranstaltungszeit (19-1Uhr) wirkte, war die durchgängig bestehende fröhliche Stimmung, von der alle Besucher auf ansteckende Weise angereichert waren. Im Gefolge unserer Daniela Glantschnig kam eine Gruppe junger Besucher, die zusätzlich einen Schwung in die Tanzgesellschaft brachten und zu einer guten Mischung unter den Tanzbegeisterten beigetragen haben.Es war rundherum das Spaßhafte, das Zwanglose und das Gefühl der Lockerheit, des Schwungvollen und in den Bewegungsabläufen ein freiheitsliebendes Auftreten deutlich spürbar und sichtbar. Die gute Stimmung wurde schon zu Beginn eingeläutet durch eine rhythmisch ansteigende Auswahl von Liedern unseres Chores und später durch eine schwungvolle Tanz-Darbietung unseres Gast-Vereins, dem der „Lustigen Salzburger“, die einen Boarischen, einen Walzer und eine Polka aufs Tanzparkett hinlegten, so dass daraufhin alle Anwesenden zum Selber-Tanzen angestachelt wurden, was dann auch pausenlos geschah. Zwischendurch gab es dann noch eine weitere Sing-Einlage unseres Chores mit typischen Kärntner Liebesliedern, wozu uns unsere neue Chorleiterin zur Hochform stilisierte. Als Gäste von anderen Vereinen kamen u.a. eine Abordnung des Volksliedsingkreises und der Brauchtumsgruppe Salzburg-West, was uns besonders freute, weil es ein Anliegen von uns ist, die Kontakte zu anderen Vereinen zu fördern. Unser Ein-Mann-Musikant Franz Wöginger bewirkte mit seiner geschickten Auswahl von Liedern und Tanzmusikstücken, dass alle Anwesenden fast ununterbrochen dazu tanzen wollten. Den Saal im Lainerhof schmückte faschingsgerecht unsere Monika Gugganig, für die Kulinarik sorgte sich auf bewährte Weise Gundi Guggenberger, über den Saal und die Schank wachte Peter Gugganig und ihm zur Seite Peter Santner. Beide waren bei der Getränkeausgabe so flink, sodass niemand lange auf sein Getränk warten musste. Uschi Gritsch kümmerte sich um die Dessert-Ausgabe, Anita Schönauer und Ernst Karl übernahmen unter der Regie von Gundi den Küchen- und Saaldienst, Manfred Moosleitner, Viktor Leitgeb und Josef Guggenberger schauten darauf, dass jede Dame zu einem Tanzpartner kam, indem sie auf charmante Weise die Rolle von Tanz-Animatoren übernommen haben. Das Wichtigste an diesem Abend war die großartige Stimmung, die Heiterkeit und die Begeisterung, die von alle so herzlich ausgegangen sind, die breite Zustimmung zur Musik und vor allem die beeindruckende Bereitschaft des genannten Teams, mit der auf selbstverständliche Weise mitgeholfen wurde, dass unsere Veranstaltung so ansprechend, so erheiternd und so überaus erfolgreich ablaufen konnte.

Am 7.Dezember feierte unser Chor mitsamt den Vorstandsmitgliedern den 80igsten Geburtstag unseres Obmanns. Die Obmannsgattin Daniela hat dazu seine Töchter, Geschwister, Freunde und Weggefährten eingeladen. Unserem Obmann zu Ehren hat auch der Herr Erzbischof Dr. Franz Lackner an dieser Feier teilgenommen. Die Obmannsgattin hat mit bewegenden Worten die für sie schätzenswerten Persönlichkeitszüge ihres Mannes skizziert und hat ihre Ansprache mit der berührenden Aussage beendet, dass es für sie eine Ehre ist, Christofs Gattin zu sein. Hauptredner an dieser Feier war der bekannte Gerichtspsychiater Univ.Prof. Dr. Reinhard Haller, mit dem unser Obmann seit über 45 Jahren beruflich und freundschaftlich verbunden ist. Prof. Haller würdigte unseren Obmann als Wissenschaftler, Therapeut und als Menschen anhand von zwölf treffend beschriebenen Eigenschaften. Primar Dr. Anton Heiser hat als ehemaliger ärztlicher Leiter der Privatklinik Wehrle-Diakonissen, wo unser Obmann nach wie vor tätig ist, das Wort ergriffen und Christofs beruflich wertvollen Einsatz für die Klinik hervorgehoben. Unser Chronist Dipl.Ing. Helmuth Kogler hat im Namen des Chores und des Vereins unserem Obmann gedankt für seine Verdienste um unsere Gemeinschaft und hat ihm zum Dank Gutscheine für die Festspiele und für die Kulturvereinigung überreicht, die von allen Chormitgliedern gesponsert wurden. Die amerikanische Opernsängerin Charlotte Pistor hat für unseren Obmann Opern- bzw. Operetten-Arien und Musical-Liebeslieder gesungen und wurde dabei am Klavier schwungvoll begleitet von der Korrepetitorin der Universität Mozarteum Dozentin Lenka Hrba. Zwischendurch hat unser Chor Kärntner Lieder gesungen und eine Geburtstags-Litanei aufgeführt, die pointenreich auf Christof zugeschnitten war. Als Ansänger dieser Litanei fungierte unser geschätztes Vereinsmitglied HR Dr. Josef Guggenberger, der auch zusammen mit seiner Frau die Litanei-Texte erstellte. Alle Mitfeiernden waren von dieser Feier, die einen begeisternden Nachhall auslöste, sehr angetan.

Unser Ehrenmitglied, Gretl Emich, die „Grande Dame“ unseres Vereins, hat anlässlich ihrer 60-jährigen Vereinszugehörigkeit am 4.November zum Ritschert-Essen eingeladen und damit eine von ihr über viele Jahre gepflogene Tradition aufleben lassen. Trotz ihrer aktuellen Schmerzen nach einem Sturzereignis und trotz der Mühsal, die naturgemäß ihr stattliches Alter mit sich bringt, wollte sie uns noch einmal dieses allseits beliebte Ritschert-Essen ermöglichen. Dieses Angebot von Gretl wurde freudig bejubelt, wohl wissend, welche Aufwendungen damit verbunden sind, zumal es auch einige Organisations-Hindernisse zu bewältigen galt. Selbst wenn es nach Gretls Aussagen das letzte Mal war, dass ein Ritschert-Essen in dieser Form von ihr organisiert wurde, so haben alle Teilnehmer an diesem legendären Ritschert-Essen die Benennung „das letzte Mal“ geflissentlich überhört – zu sehr war neben der Hoffnung auf eine Neuauflage im Vordergrund die Wertschätzung gegenüber Gretl, dass sie uns dieses Genuss-Erleben ermöglichte. So wurde die Würdigung ihres Engagements ehrend und dankend zum Ausdruck gebracht.
Entscheidend mitgeholfen haben bei der Vorbereitung und Durchführung dankenswerter Weise Uschi mit Erwin und Lore mit Gerhard.

Zur Erklärung: Ritschert ist ein typischer alpiner Eintopf mit Feuerbohnen, Rollgerste und Selchfleisch. In Slowenien wird es „Ricet“ bezeichnet. Erstmals schriftlich erwähnt wurde das Ritschert im 15. Jahrhundert von einem italienischen Juristen, der es bei einem Essen im Gailtal genoss.

Am 21./22.September führte uns der diesjährige Ausflug ins Rosental und das bei herrlichem Wetter. Unsere erste Station war die dreischiffige gotische Wallfahrtskirche Maria Elend, die einen schönen barocken Hochaltar und im Südschiff einen spätgotischen Flügelaltar mit zartem ornamentalen Schnitzwerk aufweist. Dort haben wir einige Lieder erklingen lassen. Anschließend besichtigten wir das liebliche Renaissanceschlösschen Ebenau in Weizelsdorf, das als Kunstgalerie geführt wird, worin zeitgenössische Kunst und im Schlosspark Holz- und Stein-Skulpturen ausgestellt werden. Sodann führte uns die Reiseroute ins abgeschiedene Bodental, wo wir im gastfreundlichen Familienbetrieb Sereinig großartig bewirtet wurden. Nach dem reichhaltigen Menü ging es weiter zur Hollenburg, wo an diesem Tag von der Besitzerfamilie eigens für uns die Burgtore geöffnet wurden. Wir konnten einen 80m langen gedeckten Aufgang mit mächtigen Gewölben (zum Teil Zugbrücke), den fünfeckigen Renaissance-Arkadenhof mit Römersteinen besichtigen, wir konnten auf der Terrasse (Söller) den großartigen Panoramablick über das ganze Rosental bewundern sowie die romanische Kapelle mit einem gotischen Freskenzyklus bestaunen. Der Burgherrin, der Gattin vom Burgeigentümer, Univ.Prof. Dr. Paul Kyrle, haben wir als Dank für die kostenfreie Besichtigung einige Kärntner Lieder gesungen.

Die nachfolgende Führung im Büchsenmacher- und Jagdmuseum im Schloss Ferlach weckte in uns Hungergefühle, die wir dann in unserem Quartier, dem Jugendgästehaus Klagenfurt, nach unserem Einchecken stillen konnten. Auf unsere Einladung hin besuchte uns im Jugendgästehaus der Chor der Kärntner Landsmannschaft Klagenfurt, mit dem wir gemeinsam einen sangesfreudigen, heiteren und betont freundschaftlichen Abend erleben und genießen durften.

Am nächsten Tag nach dem Frühstück fuhren wir nach Viktring. Dem dortigen Pfarrer hat im Vorfeld unser Obmann angeboten, dass wir im Rahmen unseres Ausflugs in der Stiftskirche das Sonntags-Hochamt gesanglich umrahmen könnten und zwar mit unserem Chor (Ltg. Daniela Glantschnig) gemeinsam mit unserem Männer-Sextett (Ltg. Peter Gugganig). Der Stiftspfarrer, Hans Koschat, hat unser Angebot zum Anlass genommen, langjährige Ehe-Jubelpaare zu einer Segensfeier einzuladen, weil er mit unserem Auftritt den Jubelpaaren ein besonderes Fest bieten wollte. Dieses Angebot, etwas Besonderes zu bieten, ist ihm voll aufgegangen, weil von allen Seiten begeisterte Rückmeldungen kamen und nicht wenige berichteten, dass sie bei unserem Gesang, speziell bei den Liedern vom Männer-Sextett feuchte Augen bekommen haben. Diese Lieder gingen in „Herz und Seele“ wie dies einmal Rolando Villazon über die Musik Mozarts anmerkte.

Nach unserem Auftritt wurden wir vom Stiftspfarrer vor der Kirche gemeinsam mit den Jubelpaaren zum Sektempfang eingeladen. Anschließend fuhren wir nach Ludmannsdorf zum Restaurant Ogris; dort haben wir vorzüglich gespeist. Hernach ging es weiter zum Schloss Rosegg, wo wir im Schlosspark lustwandeln und auf der Park-Terrasse uns sonnen und den Kaffee genießen konnten.

Entsprechend dem Reiseplan fuhren wir weiter nach Rennweg und dort auf einer schmalen abenteuerlich anmutenden Straße ins Pöllatal . Am Ende dieser Straße stiegen wir um auf die Tschu-Tschu-Bahn, die uns fast zur Kochlöffelhütte führte; eine Wegstrecke von 10 Minuten mussten wir zu Fuß zurücklegen, was aufgrund der Ansteigung kurz vor der Hütte nicht für alle ganz unbeschwerlich war. Dort aber warteten als Belohnung riesige kalte Platten auf uns.

Voll gesättigt ging es dann heimwärts. Im Bus war es mäuschenstill, man durfte annehmen, dass das Sattsein auch wohlig müde macht. So war die Busfahrt für die meisten kurzweilig, auch deshalb, weil der Bus so einschläfernd leise fuhr und unser Busfahrer mit seiner angenehmen Fahrweise viel zu unserem Wohlbefinden und zu unserer Sicherheit beigetragen hat.

Vielleicht etwas theatralisch, aber durchaus stimmig lässt sich unser Ausflug mit den Worten Franz Grillparzers resümieren: „Monde und Jahre vergehen, aber schöne Momente leuchten das Leben hindurch“.

Am 9. Juli konnte bei schönstem Wetter unser Seniorenausflug ins Berchtesgadenerland stattfinden. Die Fahrt führte uns nach Berchtesgaden, wo wir mit dem Schiff nach St. Bartholomä unter sachkundiger und humorvoller Erklärung des Schiffsbegleiters gefahren sind. Nach einem Rundgang bei St. Bartholomä konnten wir die imposante und gleichzeitig beschauliche Gegend bei der Rückfahrt mit dem Schiff auf uns wirken lassen. Dann führte uns die Fahrt über Ramsau und der Deutschen Alpenstraße zum Berggasthof „Zipfhäusl“, wo wir auf der schönen Terrasse des herrlich gelegenen Gasthofes vortrefflich gespeist haben. Anschließend führte uns die Tour weiter über Teisendorf nach Rückstetten. Dort konnten wir eine romantisch angelegte Gartenschau mit einer interessanten Kunstgalerie mit kunstvollen Tonskulpturen inmitten von prächtigen Blumenarten bestaunen. Nach dieser lohnenswerten Besichtigung kamen wir entsprechend unseres Reiseplanes nach Höglwörth und machten uns im schattigen Garten des Klosterwirts gemütlich. Nach Besichtigung der schönen Rokokokirche mit großartigem Barockaltar in der Klosterkirche fuhren wir beeindruckt von den vielen schönen Landschaftsbildern, von dem, was wir alles zu sehen bekamen, und von unseren netten Begegnungen zueinander zufrieden nach Hause.


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Kärnten Impressionen