Rückblicke & Beiträge

Während des Jahres suchen wir oft Lieder aus, die uns gerade guttun, besonders wenn wir uns beim Freien Singen Lieder wünschen. Ein(e) jede(r) spürt in sich hinein und merkt dann, dass gerade dieses Lied jetzt Antwort auf die momentane Stimmung gibt. Es ist freilich immer ein subjektiver Blick auf diese Lieder, sie zu hören und zu spüren. Aber es ist nicht nur ein Hören mit den Ohren, sondern immer auch mit unseren Herzen. Und insgeheim achten wir auf die Gefühle, die in unseren Herzen aufsteigen.
Besonders stark spüren wir dieses Aufsteigen in unseren Herzen bei unserem alljährlichen Mariensingen. Es hat bei uns schon Tradition, ein Mariensingen in dafür ausgewählten Kirchen im Rahmen einer Maiandacht zu gestalten. Sowohl unser gemischter Chor als auch unser Männer-Sextett führen je ein eigenes Mariensingen auf. Unser Chor sang heuer am 13. Mai in St. Pankraz am Haunsberg und unser Männer-Sextett sang am 15. Mai in der Stiftskirche zu Nonnberg. Bei beiden Gesangsgruppen war zu spüren, dass sich die Sänger/Innen mit ihren Gefühlen und Leidenschaften den Liedern aussetzen und diese in sich eindringen lassen.
Sowohl unser Chorleiter des gemischten Chores, Dr. Günther Glantschnig, als auch der Leiter des Männer-Sextetts, Peter Gugganig, verstehen es, zielgerichtet und einfühlsam zu vermitteln, dass die Lieder nicht nur hörend genossen werden mögen, sondern dass sie auch vom Ausdruck her als bestimmte Botschaft verstanden werden sollen. Darüber hinaus sollen die Lieder die Sänger/Innen in Einklang miteinander und in Einklang mit der Aussage der Lieder bringen. Dank dieser Vorzeichen erleben wir uns nach unseren Auftritten immer glücklicher.

Der Verein und der Chor der Kärntner in Salzburg trauern um ihren früheren Obmann Mathias Pirker, der am 13. Juli 2022 im 72. Lebensjahr viel zu früh von uns gegangen ist. Wir durften ihn freundschaftlich Hias nennen. Unser Hias hat über viele Jahre in unserem Männerchor mit großer Begeisterung gesungen. Mit seinem begnadeten strahlenden Tenor hat er den Kärntner Liedern zu ihrem typischen Klang verholfen. Seine solistischen Einlagen mit seiner schönen Stimme sind auf unseren CD ́s zur bleibenden Erinnerung erhalten. Sein gesanglicher Ausdruck war bei jedem Auftritt unseres Chores eine Bereicherung, sein Singen erhöhte die Qualität unseres Klangkörpers und wir durften stolz auf ihn sein. Dafür sind wir ihm sehr dankbar.
Hias hat sich in unserer Gemeinschaft stimmgewaltig, humorvoll und immer konstruktiv eingebracht, er hat sich wohlgefühlt inmitten seiner Sängerkollegen, im Vorstand unseres Vereins hat er auf eine ihm eigene Weise seine Meinung deponiert, immer hatte er das Wohl unseres Vereins und die Gemeinschaftsinteressen im Blick und immer wieder brachte er vorausschauende Vorschläge ein, wenn es im Vereinsleben etwas zu verbessern galt. Von 2001 bis 2003 war er unser geschätzter Obmann. Auch dafür, für seinen Einsatz und für seine Verdienste für die KLM und für seine Kameradschaftlichkeit sind wir ihm sehr dankbar.
Die letzten Jahre hat er sich zurückgenommen, weil seine Stimme das Singen nicht mehr zuließ und in der Folge waren es gesundheitliche Probleme, die ihn hinderten, am Vereinsleben aktiv teilzunehmen. Aber er verfolgte weiterhin z.T. kritisch aber immer wohlwollend unsere Aktivitäten; noch vor sechs Wochen teilte er mir telefonisch mit, dass er unsere Aussendungen an die Mitglieder sehr schätzt und er sie gerne liest.
Seine helle ausdrucksstarke Stimme fehlt uns, sie hat aufgehört zu klingen, aber sie klingt nach und wird als Echo in unserer Erinnerung in Dankbarkeit bleiben.
Unser aller Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau Lisa und den Kindern.

Im vergangenen Advent jährte es sich zum 25. Mal, dass der “Kärntner Chor Salzburg“ unter der Leitung von Dr. Günther Glantschnig die „Kärntner Weihnacht“ in der Stiftskirche Nonnberg aufführen konnte. Mitwirkende waren das „Kärntner Männer-Sextett (Ltg. Peter Gugganig), die Flachgauer Saitenzupfer (Ltg. Johanna Steinberger) und die Lainerhofer Weisenbläser (Ltg. Walter Lanschützer).
Die ehrwürdige Stiftskirche der Benediktinerinnenabtei Nonnberg ist das seit über 1300 Jahren älteste durchgängig belebte Frauenstift Mitteleuropas. Dieses mystische Gotteshaus schafft von sich eine Atmosphäre, die spontan zu einer Andacht einlädt. Die Lieder und Texte der Chorsänger sowie der besonders berührende Klangkörper unseres Männer-Sextetts wurden umrahmt von adventlichen Klängen der Saitenmusi und abwechselnd von den klangwuchtigen Weisenbläsern. Der gezielt thematische Aufbau der Lieder hat die Gesänge und Klänge zu einer stimmungsvollen Wirkungssteigerung entfaltet, was man in der vollbesetzten Stiftskirche an der Andacht der Zuhörer ablesen konnte. Diese Gebanntheit wurde zum Ausklang des Konzertes zusätzlich berührt, als der Sprecher die Hoffnung aussprach, dass die friedensstiftende Ansage und der herzergreifende Ausdruck der Lieder nicht nur im Gehör aller bleiben möge, sondern auch in den Herzen aller, nicht nur wie eine Erinnerung und wie ein Echo, sondern wie ein Versprechen für immer.
Eine ähnlich nachhaltende Wirkung erreichte unser Chor mit der gesanglichen Umrahmung einer Rorate im Salzburger Dom. Und unser Männer-Sextett gestaltete eine Rorate in der vollbesetzten Felsenkirche der Katakomben von St. Peter, an der der gesamte Konvent mitsamt dem Erzabt von St. Peter teilgenommen hat. Alle Rückmeldungen stimmten darin überein, dass die Darbietungen unseres Männer-Sextetts bewirkt haben, dass diese Rorate zu einem außergewöhnlich innigen und ergreifenden Erlebnis wurde. Viele Sekunden lang verharrten die Teilnehmer danach in einer sichtbaren Ergriffenheit.
Wie alljährlich hat am 4. Adventsonntag unser Chor in der Wallfahrtskirche St. Leonhard bei Grödig die Messe gesanglich gestaltet. Ursprünglich folgten wir der Einladung von Prof. Nikolasch in St. Leonhard zu singen. Als gebürtiger Millstätter war es ihm stets eine Freude, wenn Kärntner in „seiner“ Kirche gesungen haben. Nach seinem Ableben halten wir an der Tradition fest, in St. Leonhard zu singen, wo Prof. Nikolasch auch begraben
liegt.

Am Rupertitag erfolgte unser diesjähriger Ausflug bei angenehmem schönen Herbstwetter in den Lungau.
Im Riedingtal haben wir in der gemütlichen Schliereralm ein verspätetes Frühstück eingenommen mit hausgemachtem Käse und Butter sowie mit Wurst, Schinken und Eier. Anschließend besuchten wir einen typischen Lungauer Einhof, den Denkmalhof Maurergut in Zederhaus, wo wir eine interessante Führung erleben konnten.
Dann ging es weiter nach Tamsweg, wo wir die beeindruckende gotische Wehrkirche St.Leonhard mit den berühmten Glasfenstern, besonders dem weltberühmten Goldenen Fenster besichtigen konnten. Frau Resch, die Mesnerin von St. Leonhard, ein Nachkomme der bekannten Malerdynastie derer zu Lederwasch, die in dieser Kirche viel Kunstvolles geschaffen haben, konnte uns fachkundig die Besonderheiten dieser Wallfahrtskirche näherbringen. Unsere Chorsänger haben mit einigen geistlichen Liedern diese Kirche zum Erklingen gebracht.
Anschließend fuhren wir nach St. Andrä zum Andlwirt, wo wir zum saisontypischen Schafaufbratln angemeldet waren. Die Zubereitung war köstlich, überreichlich und schmackhaft und die Bedienung sehr zuvorkommend.
Hernach war ein Verdauungsspaziergang in Mariapfarr geplant, jedoch haben unsere Chorsänger in der schönen gotischen Basilika so schöne Lieder bei beeindruckender Akustik gesungen, so dass sich niemand die schönen Lieder entgehen lassen wollte, weshalb wir anstatt eines Verdauungsspazierganges mit unserem großen Reisebus (60 Sitze) weitergefahren sind und zwar auf einer abenteuerlich engen Straße mit verwegen anmutenden Holzbrücken ins Hintere Lessachtal, wo wir in der Laßhoferalm zu einer Almjause eingekehrt sind. Dort haben wir unserem bereits vollen Magen eine Draufgabe
gegönnt, wir haben gesungen und unser Chorleiter hat uns auf der Ziach Gstanzln zu Gehör gebracht und er hat damit die bestehende gute Stimmung zusätzlich angereichert.
So durften wir einen recht gelungenen Ausflug erleben, reich an Sehenswertem, beeindruckend durch die vielschichtigen Landschaftsbilder, ergiebig an Kulinarik und begleitet von spürbarer harmonischer Stimmung untereinander.
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Am 26.2.2022 wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung der bisherige
Vorstand für eine weitere Funktionsperiode einstimmig wieder gewählt.
Unser Obmann berichtete von den Vereins- und Choraktivitäten, die in einem
erstaunlichen Ausmaß trotz der Pandemie-Einschränkungen möglich waren.
Auch konnte der Obmann von den weitgehend durchgängig stattfindenden
Zusammenkünfte unseres Seniorenclubs und unseres „Kärntner Stammtisches“
berichten.
Bei der JHV wurde auch eine Reihe von Vereinsmitgliedern für ihre langjährige
treue Mitgliedschaft geehrt. Zwei Vereinsmitglieder gehören nun schon seit 60
Jahren und weitere zwei Mitglieder seit 50 Jahren zu unserer Gemeinschaft.
Besonders geehrt wurde auch unser langjähriger Kassier Erwin Gritsch für seine
verdienstvolle und verantwortungsbewusste Mitgestaltung in unserem Verein.
Unser Chor hat die JHV wie immer gesanglich mit schönen Kärntner Liedern zur
Freude aller umrahmt.
Die Fotos sind unter "Fotogalerie" veröffentlicht.


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Kärnten Impressionen