Die vielen herausragenden Eigenschaften von Gretl lassen sich vielleicht mit der Bezeichnung der „Kümmerin“ im positivsten Sinne zusammenfassen. Eine Kümmerin erklärt sich bereit, sich darum zu kümmern, was in einer Gemeinschaft und für Einzelne notwendig ist. Gretl kümmert sich um den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft und um das Wohlergehen vieler. Das jüngste Beispiel: Zur Pflege der Gemeinschaft greift sie das Angebot für einen Heringsschmaus des Seniorenzentrums Lehen auf, ruft einige Vereinsmitglieder an und motiviert sie zu kommen. Und schon ist eine kleine Schar dabei. So kümmert sie sich um das Gelingen einer Gemeinschaftspflege und das ist gelebte Vereinstreue.
Und Gretl hat ihre Sorgenkinder. Sorge ist eine Grundhaltung der Anteilnahme, Unterstützung und Einfühlungs- sowie Aufmunterungsvermögen. Das zeichnet Dich als Kümmerin aus.
Aufgrund Deiner langen Vereinszugehörigkeit hast Du alte Freundschaften. Gerade die ältesten Freundschaften müssen wie die Weine ihr Alter aushalten. Das Geheimnis dafür ist Sympathie und Wohlwollen. Auch das zeichnet Dich als Kümmerin aus.
Wahre Freundschaft kennt auch die Bereitschaft zum Schmerz. Wir sagen in der Umgangssprache: „Ich kann dich gut leiden“. Das Leid ist das Siegel eines anderen in uns. Wer an einer Sache nicht gelitten hat, kennt und liebt sie nicht. Mit vielen von euch verbinde ich Gretl mit der Erfahrung von Gastfreundschaft, mit Sinn für Humor, mit Liebenswürdigkeit und Großzügigkeit, mit der Pflege von Beziehungen und anregendem Zusammensein, auch mit wohlwollenden kritischen Anmerkungen, die bereichern.
Gretl hat schwere Zeiten und schöne Zeiten erlebt. Was wird aus einem Menschen, der viel mitmachen musste und auch viele Menschen durch Tod verloren hat? Redet er sich ein Lebtag ein: Ich habe es schwer? Gretl trägt zwar die Wunden des Erlittenen in sich. Sie ist aber eine geworden, die verbindet, die sich kümmert, die aufmuntert und so heilt. So darfst Du mit viel Dankbarkeit auf Deine lange Vereinszugehörigkeit und auf Dein bisheriges langes Leben zurückschauen. Und wir schauen in Dankbarkeit zu Dir auf.
Im Rahmen der „Langen Nacht der Chöre“ hat unser Chor in der vollbesetzten Margarethenkapelle inmitten des St. Peter-Friedhofes einen vielbeachteten Auftritt mit Liedern geboten, die einerseits von der Jahreszeit geprägt waren, die aber auch vom Wonne- und Marienmonat Mai sowie auch vom Heimats- und Friedensgedanken mitbestimmt waren. Unser Chorleiter, Dr. Günther Glantschnig, wollte mit der Auswahl der Lieder dem sakralen Raum aber auch
der Intention der Veranstalter gerecht werden, was ihm und uns durch sein Gestalten recht gelungen ist.
Den zweiten Auftritt hatten wir im Gasthaus „Goldene Kugel“; auch diesem Raum hat unser Chorleiter die Liedauswahl angepasst und zur freudigen Stimmung beigetragen - diesmal mit vielen unekannten Kärntnerliedern, was positiv aufgefallen ist.
Jeder unserer Auftritte wurde herzlich angenommen und stark beklatscht und hat eine nachhaltig positive Resonanz ausgelöst.
Während des Jahres suchen wir oft Lieder aus, die uns gerade guttun, besonders wenn wir uns beim Freien Singen Lieder wünschen. Ein(e) jede(r) spürt in sich hinein und merkt dann, dass gerade dieses Lied jetzt Antwort auf die momentane Stimmung gibt. Es ist freilich immer ein subjektiver Blick auf diese Lieder, sie zu hören und zu spüren. Aber es ist nicht nur ein Hören mit den Ohren, sondern immer auch mit unseren Herzen. Und insgeheim achten wir auf die Gefühle, die in unseren Herzen aufsteigen.
Besonders stark spüren wir dieses Aufsteigen in unseren Herzen bei unserem alljährlichen Mariensingen. Es hat bei uns schon Tradition, ein Mariensingen in dafür ausgewählten Kirchen im Rahmen einer Maiandacht zu gestalten. Sowohl unser gemischter Chor als auch unser Männer-Sextett führen je ein eigenes Mariensingen auf. Unser Chor sang heuer am 13. Mai in St. Pankraz am Haunsberg und unser Männer-Sextett sang am 15. Mai in der Stiftskirche zu Nonnberg. Bei beiden Gesangsgruppen war zu spüren, dass sich die Sänger/Innen mit ihren Gefühlen und Leidenschaften den Liedern aussetzen und diese in sich eindringen lassen.
Sowohl unser Chorleiter des gemischten Chores, Dr. Günther Glantschnig, als auch der Leiter des Männer-Sextetts, Peter Gugganig, verstehen es, zielgerichtet und einfühlsam zu vermitteln, dass die Lieder nicht nur hörend genossen werden mögen, sondern dass sie auch vom Ausdruck her als bestimmte Botschaft verstanden werden sollen. Darüber hinaus sollen die Lieder die Sänger/Innen in Einklang miteinander und in Einklang mit der Aussage der Lieder bringen. Dank dieser Vorzeichen erleben wir uns nach unseren Auftritten immer glücklicher.
Der Verein und der Chor der Kärntner in Salzburg trauern um ihren früheren Obmann Mathias Pirker, der am 13. Juli 2022 im 72. Lebensjahr viel zu früh von uns gegangen ist. Wir durften ihn freundschaftlich Hias nennen. Unser Hias hat über viele Jahre in unserem Männerchor mit großer Begeisterung gesungen. Mit seinem begnadeten strahlenden Tenor hat er den Kärntner Liedern zu ihrem typischen Klang verholfen. Seine solistischen Einlagen mit seiner schönen Stimme sind auf unseren CD ́s zur bleibenden Erinnerung erhalten. Sein gesanglicher Ausdruck war bei jedem Auftritt unseres Chores eine Bereicherung, sein Singen erhöhte die Qualität unseres Klangkörpers und wir durften stolz auf ihn sein. Dafür sind wir ihm sehr dankbar.
Hias hat sich in unserer Gemeinschaft stimmgewaltig, humorvoll und immer konstruktiv eingebracht, er hat sich wohlgefühlt inmitten seiner Sängerkollegen, im Vorstand unseres Vereins hat er auf eine ihm eigene Weise seine Meinung deponiert, immer hatte er das Wohl unseres Vereins und die Gemeinschaftsinteressen im Blick und immer wieder brachte er vorausschauende Vorschläge ein, wenn es im Vereinsleben etwas zu verbessern galt. Von 2001 bis 2003 war er unser geschätzter Obmann. Auch dafür, für seinen Einsatz und für seine Verdienste für die KLM und für seine Kameradschaftlichkeit sind wir ihm sehr dankbar.
Die letzten Jahre hat er sich zurückgenommen, weil seine Stimme das Singen nicht mehr zuließ und in der Folge waren es gesundheitliche Probleme, die ihn hinderten, am Vereinsleben aktiv teilzunehmen. Aber er verfolgte weiterhin z.T. kritisch aber immer wohlwollend unsere Aktivitäten; noch vor sechs Wochen teilte er mir telefonisch mit, dass er unsere Aussendungen an die Mitglieder sehr schätzt und er sie gerne liest.
Seine helle ausdrucksstarke Stimme fehlt uns, sie hat aufgehört zu klingen, aber sie klingt nach und wird als Echo in unserer Erinnerung in Dankbarkeit bleiben.
Unser aller Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau Lisa und den Kindern.
Im vergangenen Advent jährte es sich zum 25. Mal, dass der “Kärntner Chor Salzburg“ unter der Leitung von Dr. Günther Glantschnig die „Kärntner Weihnacht“ in der Stiftskirche Nonnberg aufführen konnte. Mitwirkende waren das „Kärntner Männer-Sextett (Ltg. Peter Gugganig), die Flachgauer Saitenzupfer (Ltg. Johanna Steinberger) und die Lainerhofer Weisenbläser (Ltg. Walter Lanschützer).
Die ehrwürdige Stiftskirche der Benediktinerinnenabtei Nonnberg ist das seit über 1300 Jahren älteste durchgängig belebte Frauenstift Mitteleuropas. Dieses mystische Gotteshaus schafft von sich eine Atmosphäre, die spontan zu einer Andacht einlädt. Die Lieder und Texte der Chorsänger sowie der besonders berührende Klangkörper unseres Männer-Sextetts wurden umrahmt von adventlichen Klängen der Saitenmusi und abwechselnd von den klangwuchtigen Weisenbläsern. Der gezielt thematische Aufbau der Lieder hat die Gesänge und Klänge zu einer stimmungsvollen Wirkungssteigerung entfaltet, was man in der vollbesetzten Stiftskirche an der Andacht der Zuhörer ablesen konnte. Diese Gebanntheit wurde zum Ausklang des Konzertes zusätzlich berührt, als der Sprecher die Hoffnung aussprach, dass die friedensstiftende Ansage und der herzergreifende Ausdruck der Lieder nicht nur im Gehör aller bleiben möge, sondern auch in den Herzen aller, nicht nur wie eine Erinnerung und wie ein Echo, sondern wie ein Versprechen für immer.
Eine ähnlich nachhaltende Wirkung erreichte unser Chor mit der gesanglichen Umrahmung einer Rorate im Salzburger Dom. Und unser Männer-Sextett gestaltete eine Rorate in der vollbesetzten Felsenkirche der Katakomben von St. Peter, an der der gesamte Konvent mitsamt dem Erzabt von St. Peter teilgenommen hat. Alle Rückmeldungen stimmten darin überein, dass die Darbietungen unseres Männer-Sextetts bewirkt haben, dass diese Rorate zu einem außergewöhnlich innigen und ergreifenden Erlebnis wurde. Viele Sekunden lang verharrten die Teilnehmer danach in einer sichtbaren Ergriffenheit.
Wie alljährlich hat am 4. Adventsonntag unser Chor in der Wallfahrtskirche St. Leonhard bei Grödig die Messe gesanglich gestaltet. Ursprünglich folgten wir der Einladung von Prof. Nikolasch in St. Leonhard zu singen. Als gebürtiger Millstätter war es ihm stets eine Freude, wenn Kärntner in „seiner“ Kirche gesungen haben. Nach seinem Ableben halten wir an der Tradition fest, in St. Leonhard zu singen, wo Prof. Nikolasch auch begraben
liegt.
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